Die 60er Jahre
Nach einem Hinweis seines Vaters kehrte Herbert Klostermann, im Alter von 22 Jahren, an die Küste zurück und übernahm am 20. Mai 1964 den Gasthof „Zum Schwarzen Bären“. Der gute Ruf des friesischen Hauses, mitten im Sielort, war gleich mit dem Namen Herbert Klostermann verbunden. Zentral gelegen, im alten historischen Ortskern, gegenüber dem alten Hafen von Hooksiel, wurde das Haus im Jahre 1765 erbaut und ist seit dem gastronomischer Betrieb. Die verheerende Februarflut von 1825 und des Jahres 1962 konnte dem Haus durch viel Glück nichts anhaben.
Die 70er Jahre
Als im Rahmen der größten deutschen Landgewinnungsmaßnahme, östlich von Hooksiel, 1971 ein ca. 240 Hektar großes Freizeitgelände geschaffen wurde und mit dem ca. 60 Hektar großen Binnensee, dem Hooksmeer, eine Verbindung zum Hooksieler Außenhafen geschaffen wurde, waren die Auswirkungen für das Restaurant „Zum Schwarzen Bären“ unmittelbar zu spüren. Waren die Erträge durch Musikbox, Spielautomaten, Mockturtle, Currywurst und Toast Hawai erzielt worden, änderte sich dies abrupt durch eine neue Speisekarten-Zeit. Herbert Klostermann erkannte als einer der Ersten in Hooksiel und an der Küste die Miesmuschel als die „Spezialität“ der Zukunft und tatsächlich begann das „Goldene Zeitalter“ der Miesmuschel. Gleichzeitig ergab sich zu dieser Zeit eine freundschaftliche Geschäftsbeziehung zwischen dem Fischereibetrieb Siebennus (Benni) Gerjets und Herbert Klostermann. Sie betrieben quasi das Geschäft über die Hafenmauer.
Die 80er und 90er Jahre
Der Bekanntheitsgrad des Hauses stieg und somit kam u.a. die Herausforderung einer Catering-Aktion zur Eröffnung des Industriegebietes ICI und ICI-Atlantik im Voslapper Groden für 1000 Personen. Erfolgreich konnte diese Aufgabe bewältigt werden. Auch das Fernsehen wurde auf das Restaurant „Zum Schwarzen Bären“ aufmerksam. Zur Einweihung des Nationalparks „Niedersächsisches Wattenmeer“ stattete der damalige Ministerpräsident Ernst Albrecht dem Nordseebad Hooksiel einen Besuch ab. Nach der Eröffnung des Nationalparks sah das Protokoll einen Besuch des „Albrecht-Trosses“ im Ersten Haus am Platz vor. NDR „Hallo Niedersachsen“ übertrug den Küstenbesuch des Ministerpräsidenten samt Klostermann-Team.
Mit erheblichem Einsatz wurde im Jahr 1987, in dreimonatiger Bauzeit, das Gebäude vollständig entkernt und zeigte sich danach mit einem völlig veränderten Gesicht. Mit viel Einfühlungsvermögen wurde dem Haus neues Leben eingehaucht und es entstand eine besondere Atmosphäre, die noch heute nachwirkt. Dazu wurde eine Außenterrasse angelegt, die dem Ganzen einen zusätzlichen Reiz verleiht.
Das neue Jahrtausend
Im Herbst 2003 wurde die Idee einer Kleinkunstreihe mit dem Titel „KUNSTvoll ESSEN“ bei einem Gespräch zwischen Herbert und Sven Klostermann sowie dem Berater Uwe Dietz geboren. Nach intensiver Vorbereitung fiel im Herbst 2004 der Startschuss, unter tatkräftiger Mitwirkung des „Künstlerverstehers“ Norbert Hadwiger. Die Resonanz auf diese Kleinkunstreihe bestätigte die Protagonisten in ihrer Entscheidung. Auf Schnellzeichner, Rückwärtssprecher und Bauchredner folgten Zauberer, Kabarettisten und musikalische Comedians. Als kulinarische Begleitung wird jeweils ein exquisites Viergang-Menü serviert.
Ab Mitte 2006 bereitete der langjährige Chef des Hauses, Küchenmeister und Restaurantfachmann Herbert Klostermann nach über 50 Jahren Gastronomie seinen Ruhestand vor und übergab sein Unternehmen zum 01.01.2007 an seinen Sohn Sven, Koch und Hotelfachmann. Der Senior war aber noch stets als „guter Geist“ aktiv mit im Betrieb und sorgte mit seinem freundlichen Wesen für ein gutes Klima und unterstützte seinen Sohn Sven an den Kochtöpfen. Plötzlich und unerwartet verstarb Herbert Klostermann am 12. Mai 2008 und hinterließ eine große Lücke. Sven Klostermann und seine Familie führen den Familienbetrieb aber bis heute im Sinne des Vaters erfolgreich weiter.
Im Jahre 2009 stattete der damalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier, im Zuge seines Wahlkampfes, dem Küstenbadeort Hooksiel und dem Restaurant „Zum Schwarzen Bären“ einen Besuch ab und erhielt vom Chef des Hauses, als Erinnerung, eine Dose hausgemachten Labskaus.
Jubiläum und Zukunft
Mit dem 50-jährigen Geschäftsjubiläum im Mai 2014 konnte gleichzeitig 10 Jahre Mitgliedschaft als Gründungsmitglied der Gastronomiekooperation „Die Seesterne“ gefeiert werden. Am 08. Mai 2014 wurde mit 10 Jahre KUNSTvoll ESSEN das Jubiläum eingeläutet. Zu Gast an diesem Abend war der bekannte Comedian Kalle Pohl. Der bekannte Fernsehkoch Heinrich Wächter begleitete Sven Klostermann (sie lernten sich während ihrer Zeit im Aldiana Club Side, wo Wächter „Chef der Aldiana-Mini-Köche“ ist, kennen) durch diesen Abend. Mit einem excellenten 5-Gang Retro-Menü führten Gastkoch Heinrich Wächter und Sven Klostermann und Team die Gäste kulinarisch durch die letzten 5 Jahrzehnte.
Am 20. Mai 2014, dem eigentlichen Jubiläumstag, wurden dann Freunde, Bekannte und Geschäftspartner zu einem Jubiläums-Imbiss eingeladen um das „50-jährige“ gebührend zu feiern.
„Stillstand ist Rückgang“ so der Leitgedanke der Familie Klostermann und so wirken die guten Geister wie „Omi“ Christa Klostermann, die Ehefrau Kathrin Klostermann und die drei Kinder gemeinsam an der Zukunft des Unternehmens, zum Wohle der Gäste.
Privat sieht die Zukunft des Familienbetriebs auch vielversprechend und gesichert aus: Die Töchter Zoe und Joyce gucken ihrer Oma oft sehr interessiert am Tresen zu oder naschen gerne Leckeres aus Papas Kochtöpfen. Sohn Erik kümmert sich um seine berufliche Laufbahn, unterstützt seine Eltern aber auch gerne, wenn es die Zeit zulässt.
Bisherige Inhaber im Überblick:
1765 bis 1820 Hinrich Bohlen Focken
1820 bis 1840 Johan Focke Focken
1840 bis 1873 nicht bekannt
1873 bis 1904 August Bartels
1904 bis 1924 Heinrich Egts
1924 bis 1964 Emil Egts
1964 bis 2006 Herbert Klostermann
2007 bis zum heutigen Zeitpunkt Sven Klostermann